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Qualcomm übernimmt Arduino, um die Beziehungen zur Robotik zu stärken
Qualcomm übernimmt Arduino, um die Beziehungen zur Robotik zu stärken
Plato – Qualcomms persönlicher Service-Bot. Bild über Qualcomm.

KI und Autonomie

Qualcomm übernimmt Arduino, um die Beziehungen zur Robotik zu stärken

Qualcomm will seinen Umsatz über mobile Chips und Modems hinaus diversifizieren

Qualcomm Inc (NASDAQ: QCOM) kauft Arduino, den beliebten Hersteller kostengünstiger Leiterplatten, um näher an Robotik-Startups und Hobbyisten heranzukommen.

Das Unternehmen gab am Dienstag die Übernahme von Arduino bekannt, dem italienischen Elektronikunternehmen, das für seine kostengünstigen programmierbaren Leiterplatten bekannt ist.

Arduino-Produkte werden häufig in Hardware-Startups und Robotik-Laboren zur Prototypenentwicklung neuer Ideen eingesetzt. Durch den Deal wird Arduino zu einer unabhängigen Tochtergesellschaft. Qualcomm gab jedoch keinen Kaufpreis bekannt.

Durch die Übernahme erhält Qualcomm direkten Zugang zu Bastlern, Tüftlern und jungen Robotikunternehmen. Arduino-Boards sind zwar nicht für kommerzielle Produkte konzipiert, werden aber gerne zum Testen von Konzepten und zur Entwicklung von Proof-of-Concepts eingesetzt. Qualcomm sieht darin eine Chance, die nächste Generation von Hardwareentwicklern an sich zu binden.

„Man beginnt mit der Entwicklung von Prototypen und Proof of Concepts, und wenn man so weit ist, kann man auf den Markt gehen. Damit sind wir natürlich bestens vertraut“, sagt Nakul Duggal, General Manager von Qualcomm für die Bereiche Automobil, Industrie und eingebettetes Internet der Dinge (IoT).

Darüber hinaus will Qualcomm seine Umsätze über mobile Chips und Modems hinaus diversifizieren. Der Smartphone-Markt ist schwächelnd, und Apple setzt verstärkt auf eigene Modemchips. Im letzten Quartal trugen Qualcomms IoT- und Automobilgeschäfte zusammen 30 Prozent zum Chip-Umsatz bei.

Derzeit haben kleinere Entwickler nur schwer Zugang zu Qualcomm-Chips, da das Unternehmen diese in großen Mengen an etablierte Unternehmen verkauft. Konkurrent Nvidia bietet jedoch Entwickler-Kits für seine Roboterchips an, die bereits ab 249 US-Dollar erhältlich sind. Nvidia bezeichnet die Robotik als seine größte Wachstumschance nach der künstlichen Intelligenz.

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Analystenkonsens: Moderates Kaufen

Darüber hinaus hat Qualcomm im vergangenen Jahr zwei weitere Unternehmen übernommen – Foundries.io und Edge Impulse –, um für Robotikentwickler wichtiger zu werden. Duggal merkte an, dass Qualcomm hofft, irgendwann humanoide Roboter mit Energie versorgen zu können, die eine KI-Rechenleistung ähnlich der von selbstfahrenden Autos benötigen.

Laut der Ankündigung vom Dienstag bringt Arduino erstmals eine Platine mit einem Qualcomm-Chip auf den Markt. Das Unternehmen wird für die neue Platine namens Uno Q 45 bis 55 US-Dollar verlangen und einen Qualcomm Dragonwing QRB2210-Prozessor enthalten. Der Chip kann Linux und Arduino-Software ausführen und ermöglicht Computer Vision, indem er Kameraeingaben in Softwaredaten übersetzt.

Derzeit verwenden Arduino-Boards leichtere Mikrocontroller von Unternehmen wie STMicroelectronics, Renesas Electronics, Microchip und NXP Semiconductors. Diese Chips sind für fortgeschrittene KI-Aufgaben nicht leistungsstark genug. Qualcomm wird die Chips seiner Konkurrenten weiterhin über Arduino verkaufen und so die Kompatibilität für bestehende Nutzer aufrechterhalten.

Duggal betonte, dass Qualcomm keine wesentlichen Änderungen an den Betriebsabläufen, dem Management oder der Entwickler-Community von Arduino plane.

„Mein Erfolgskriterium ist, dass das Arduino-Ökosystem nicht einmal spürt, dass es hier einen Eigentümerwechsel gibt“, sagte Duggal.

Die Analystenberichte zu Qualcomm sind solide und das Unternehmen erhält von 25 Wall-Street-Analysten ein Konsensrating von „Moderate Buy“.

Das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel liegt bei 182.82 US-Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von 10.22 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs von 165.85 US-Dollar entspricht. Die Kursziele reichen von einem Tiefstwert von 140 US-Dollar bis zu einem Höchstwert von 225 US-Dollar. Analysten von Unternehmen wie JPMorgan Chase, Citigroup, Piper Sandler und Rosenblatt Securities halten an ihren Kaufempfehlungen fest. Sie verweisen auf die strategische Positionierung von Qualcomm in den KI- und 5G-Märkten. Einige Analysten äußern sich jedoch aufgrund von Herausforderungen bei Lizenzvereinbarungen und dem Wettbewerb im Smartphone-Sektor vorsichtig.

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