NuScale Power Corporation (NYSE: SMR) hat eine Dreiparteienvereinbarung mit dem US-Energieministerium und CFPP LLC geschlossen.
Das Unternehmen gab am späten Mittwoch bekannt, dass es eine Vereinbarung zum Erwerb von Materialien für den oberen Reaktordruckbehälter getroffen hat, die ursprünglich für das Carbon Free Power Project hergestellt wurden. Der Kaufpreis beträgt rund 32.3 Millionen US-Dollar.
Die Vereinbarung enthält eine Bedingung. Sollte der Deal nicht bis zum 1. Oktober abgeschlossen sein, überträgt CFPP die Vermögenswerte stattdessen an das Energieministerium. Vor zwei Jahren hatten NuScale und die Utah Associated Municipal Power Systems das Carbon Free Power Project abgesagt. Dieses Projekt war für das Idaho National Laboratory des Energieministeriums vorgesehen. Es hätte sechs kleine modulare Reaktoren mit jeweils 77 Megawatt Leistung und einer Gesamtleistung von 462 Megawatt umfasst.
Das abgesagte Projekt belastet weiterhin die Stimmung der Anleger. Unabhängig davon verkaufte Fluor, das 10 Prozent an NuScale hält, mehr als 4.1 Millionen Stammaktien. Die Verkäufe erfolgten zwischen dem 19. und 23. September. Der Preis pro Aktie lag zwischen 39.88 und 47.26 US-Dollar, was einem Erlös von rund 200 Millionen US-Dollar entspricht.
Auch Analysten beobachten die Situation genau.
RBC Capital Markets startete die Berichterstattung über NuScale mit der Bewertung „Sector Perform“ und einem Kursziel von 35 US-Dollar. Die Bank erklärte, sie wolle Beweise für die Skalierbarkeit des Partnerschaftsmodells von NuScale, bevor sie ihre Einschätzung anpasst.
Trotz dieser Marktbedenken setzt NuScale weiterhin auf seine modulare Reaktortechnologie. Der Kern des Unternehmensdesigns ist Flexibilität. Jedes NuScale Power Module ist ein in sich geschlossener Reaktor, der 77 Megawatt Strom erzeugt. Mehrere Module können je nach Bedarf kombiniert werden. So erzeugen beispielsweise vier Module 308 Megawatt, sechs 462 Megawatt. Zwölf Module erreichen 924 Megawatt – genug für groß angelegte Anwendungen.
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NuScale fördert Reaktoren als Ergänzung zu erneuerbaren Energien
Dieser Ansatz ermöglicht es Kunden, klein anzufangen und später zu erweitern. Er bietet außerdem Redundanz. Fällt ein Reaktor aus, produzieren andere weiterhin Strom. Das macht das Design zuverlässiger als ein einzelnes großes Kraftwerk.
Auf dem heutigen Energiemarkt ist Zuverlässigkeit ein wertvolles Merkmal. Viele Regionen sind zunehmend auf Wind- und Solarenergie angewiesen, die jedoch mitunter nur sporadisch verfügbar ist. NuScale bewirbt seine Reaktoren als zuverlässige Ergänzung zu erneuerbaren Energien. Das Unternehmen hebt mehrere konstruktive Stärken hervor. So sorgt beispielsweise die Anordnung unabhängiger Reaktoren dafür, dass die Stromversorgung auch bei Stromausfällen aufrechterhalten bleibt. Darüber hinaus kann das System netzunabhängig betrieben werden und eignet sich daher für Rechenzentren, abgelegene Standorte oder Industrieanlagen.
Darüber hinaus verfügen die NuScale-Reaktoren über eine Schwarzstart-Funktion. Das bedeutet, dass sie Notstrom liefern können, um das Netz nach einem Stromausfall wieder in Gang zu setzen. Die Reaktoren nutzen außerdem eine gestaffelte Betankung. Es muss jeweils nur ein Modul abgeschaltet werden, sodass die Stromversorgung stabil bleibt.
NuScale argumentiert, dass diese Eigenschaften sein Design einzigartig anpassungsfähig machen. Gemeinden mit wachsendem Energiebedarf können bei Bedarf Module hinzufügen. Unternehmen mit kritischen Betriebsabläufen können die Technologie zur Stabilitätssteigerung nutzen. Regierungen können sie in abgelegenen Gebieten einsetzen.
Für Befürworter stellt dies eine flexible und zuverlässige Option für eine kohlenstoffarme Zukunft dar. Kritiker befürchten weiterhin Projektverzögerungen, Kosten und Marktakzeptanz. NuScale verfolgt jedoch weiterhin seine Vision der modularen Kernenergie als skalierbare Lösung in einer energiehungrigen Welt.
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